Weißer Teilchen auf dem Tee! Ein schneller Blick in den Wasserkocher und auch dort schwimmt weißes Zeug auf dem Wasser. Schuld daran sind Ablagerungen an der Innenseite des Wasserkochers. Weiß, rau und vor allem eines: hartnäckig. Kalk ist die wohl häufigste Ursache für den Kauf eines neuen Wasserkochers.
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Warum den Wasserkocher entkalken?
Gründe dafür, den Wasserkocher zu entkalken gibt es viele. Geschmack, Hygiene und Finanzen.
Der Geschmack ist eines unserer wichtigsten Empfindungen. Und nicht selten empfinden wir den sonst so wohlschmeckenden, mit dem Wasserkocher zubereiteten Tee auf einmal anders. Der Geschmack ist nicht mehr so, wie er sein soll. Schuld daran ist Kalk.
Nicht nur sehen Kalkflecken im Wasserkocher unschön aus, sie sind auch optimale Behausung für Keime und Bakterien. Womit auch der hygienische Aspekt für eine regelmäßige Entkalkung des Geräts spricht.
Und zu guter Letzt der Geldbeutel, auch er profitiert von der Entkalkung des Wasserkochers. Kalkablagerungen im Wasserkocher erschweren es dem Gerät, die Flüssigkeit zu erhitzen. Der Vorgang dauert länger und es wird mehr Energie benötigt. Ein entkalktes Gerät bringt das Wasser schneller zum Kochen und verbraucht weniger Energie. Und Energieersparnis bedeutet Geldersparnis.
Was kann man gegen Kalk im Wasserkocher unternehmen?
Auf keinen Fall sollte man den Kalk einfach ignorieren oder abwarten, bis er vielleicht von selbst verschwindet. Das wird er nicht. Um möglichst lange Freude am Wasserkocher zu haben, sollte er regelmäßig entkalkt werden. Das klingt schwieriger als es ist und gelingt meist im Handumdrehen.
Wie den Wasserkocher entkalken?
Um den verkalkten Wasserkocher zu reinigen, gibt es zwei verschiedene Arten:
- Chemisch Mittel oder
- einfache Hausmittel
Chemische Entkalker
Die im Handel erhältlichen Produkte sind zwar einfach in der Anwendung, doch meist auf chemischer Basis. Meist handelt es sich dabei um Entkalkungstabletten. Diese werden im Wasserkocher in Wasser aufgelöst und das dabei entstandene Gemisch aufgekocht. Ist der Kochprozess abgeschlossen, wird der Behälter entleert, neu befüllt und nochmals mit dem frischen Wasser aufgekocht um alle Reste des chemischen Mittels aus dem Wasserkocher zu entfernen.
Hausmittel
Doch nicht jeder möchte Chemie anwenden in einem Gerät, mit welchem Trinkwasser erwärmt wird. Dafür empfehlen sich viele Hausmittel, welche ein genauso gutes Ergebnis versprechen wie die handelsüblichen Entkalkungsmittel. Das Zauberwort der Hausmittelchen ist Säure, welche in vielen natürlichen Produkten in ungefährlicher Dosis enthalten ist.
Essig/Essigessenz
Essig ist das wohl am meist verbreitetste Mittel gegen Kalk. Hierbei wird unterschieden zwischen Koch-Essig mit max. 5 % an Säure und Essigessenz, welche aufgrund ihres 25 %igen Säureanteils nicht zum Verzehr geeignet ist.
Da der Wasserkocher während des Entkalkungsvorgangs erwärmt wird, müssen Essigessenz und auch Essig mit Wasser verdünnt werden um Reizungen der Schleimhäute durch die ansonsten entstehenden Essigdämpfe zu vermeiden.
Anwendung
- Wasser-Essig-Gemisch im Wasserkocher erhitzen
- Nach dem Aufkochen den Inhalt abgießen
- Mit frischem Wasser ausspülen, um den Essig-Geschmack restlos zu entfernen
Sollten sich die Kalkablagerungen nicht bereits während des Kochvorgangs vollständig lösen, belässt man die Wasser-Essig-Lösung nach dem Aufkochen einige Stunden im Behälter bevor man sie ausgießt.
Während des Aufkochens des Gemischs sollte die Küche aufgrund des leicht beißenden Geruchs wenn möglich gelüftet werden.
Vorteile
- Gutes Reinigungsergebnis
Nachteile
- Geruch
Zitrone
Auch eine gute natürliche Möglichkeit zur Entkalkung bietet eine Zitrone. Die Zitronensäure löst den Kalk und hinterlässt einen angenehm frischen Zitrusduft. Alternativ kann auch Zitronensäure-Pulver verwendet werden.
Anwendung
- Zitrone halbieren
- Schale an der Schnittstelle etwas entfernen
- Innenseite des Wasserkochers mit der Zitrone kräftig abreiben
- Wasser zugeben und aufkochen
- Abgießen
- Mit frischem Wasser ausspülen
Wichtig ist, dass während des Reibevorgangs Saft aus der Zitrone austreten muss, da dieser die Grundlage für das Wasser-Zitronen-Gemisch darstellt.
Vorteile
- Gutes Reinigungsergebnis
- Angenehmer Geruch
Nachteile
- Kraftaufwand während des Abreibens der Innenflächen des Wasserkochers
Backpulver
Backpulver schafft nicht nur herrlich gute Kuchen und Plätzchen, sondern auch einen blitzblanken Wasserkocher.
Anwendung
- Inhalt von 1 Päckchen Backpulver in den Wasserkocher geben
- Bis max. zur Hälfte mit Wasser auffüllen
- Aufkochen
- Ca. 1 Stunde abkühlen und stehen lassen
- Inhalt abgießen
- Frisches Wasser aufkochen und damit ausspülen
Sehr wichtig beim Entkalken mit Backpulver ist es, den Wasserkocher nicht zu hoch mit Wasser zu befüllen. Das Backpulver-Wasser-Gemisch schäumt beim Erhitzen stark, was zu einem Überlaufen führen kann, wenn sich zu viel Wasser im Behälter befindet.
Vorteile
- Meist gutes Reinigungsergebnis
- Geruchsneutral
Nachteile
- Starkes schäumen während des Vorgangs
Aspirin oder Gebissreiniger
Auch diese beiden Mittel helfen bei verkalkten Wasserkochern.
Anwendung
- Aspirin- oder Gebissreinigungstablette in den Wasserkocher geben
- Mit 1 Liter Wasser auffüllen
- Abwarten bis das Sprudeln aufgehört hat
- Aufkochen
- Abgießen und mit klarem Wasser ausspülen
Vorteile
- Meist gutes Reinigungsergebnis
Nachteile
- Darf nicht während des Auflösevorgangs der Tabletten eingeschaltet werden
Cola
Cola eignet sich nicht nur als angenehm süßes Partygetränk oder zum Entrosten von Fahrradketten, auch als Entkalkungsmittel hat Cola sich aufgrund ihres Säuregehalts bewährt.
Anwendung
- Cola in den Wasserkocher füllen
- Mehrere Stunden einwirken lassen
- Abgießen
- Ausspülen
Am besten lässt man das Getränk einfach über Nacht einwirken.
Vorteile
- Meist gute Ergebnis
- Leichte Reinigung ohne aufkochen
Nachteile
- Lange Einwirkzeit
Wie oft muss ein Wasserkocher entkalkt werden?
Eine wirkliche Faustformel dafür gibt es nicht, da die Stärke der Verkalkung des Wasserkochers von mehreren Faktoren wie der Häufigkeit der Benutzung sowie der Härte des Wassers beeinflusst wird. Empfohlen wird jedoch eine regelmäßiger Entkalkungsintervall von vier Wochen.
Können Kalkablagerungen im Wasserkocher vermieden werden?
Durch die Benutzung von Wasserfiltern kann die Entstehung von Kalk vermindert werden. Absolute Kalkfreiheit garantiert lediglich die Benutzung einer Umkehrosmoseanlage für das Trinkwasser.
Was tun, wenn Kalk sich nicht mehr entfernen lässt?
Wurde der Wasserkocher zu selten entkalkt kann es vorkommen, dass Kalkablagerungen sich nicht mehr vollständig entfernen lassen. In diesem Fall wird es Zeit für einen neuen Wasserkocher. Einige neue Wasserkocher finden Sie in dem Artikel Top 5 Wasserkocher.