Ingwer, eine schmackhafte und zugleich gesunde Knolle. Und deshalb beliebte Zutat bei zahlreichen Gerichten. Doch was muss man alles über Ingwer wissen? Warum ist er so gesund? Und wie kann man ihn haltbar machen?
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Ingwer, so ist er erhältlich
Die beliebte Knolle ist in zahlreichen Formen erhältlich. So zum Beispiel
- frisch
- Gewürz
- Kapseln
- Saft
- kandiert
- Tee
In welcher Form die leckere Knolle verzehrt wird, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Am gesündesten ist Ingwer jedoch frisch.
So gesund! Aber warum?
Ein gesundes Lebensmittel ohne bekannte Nebenwirkungen? Das ist Ingwer! Die Knolle ist reich an
- ätherischen Ölen
- Gingerol
- Harz
- Harzsäuren
- Vitamin C
- Magnesium
- Eisen
- Kalium
- Kalzium
- Natrium
- Phosphor
- Rhizom
Aufgrund seiner gesunden Inhaltsstoffe wirkt er
- antibakteriel
- antiemetischl
- virusstatisch
- positiv auf die Darmflora
- Durchblutungs-fördernd
- Immunsystem-stärkend
- Kreislaufanregend
- Arthrose- und Rheuma-lindernd
- Verdauungsunterstützend
- und vieles mehr
Abnehmenhilfe
Die schmackhafte Knolle ist nicht nur gesund, sie unterstützt auch beim Abnehmen. So hilft Ingwerwasser als Getränk zum Essen dabei, weniger zu sich zu nehmen. Ein Abnehm-Wundermittel ist Ingwer dennoch nicht. Der Verzehr allein lässt nicht die Pfunde purzeln, er unterstützt nur durch seine stoffwechselfördernde und verdauungsunterstützende Wirkung.
Ingwer selbst anbauen
Um die schmackhafte Knolle stets zur Hand zu haben, empfiehlt es sich, Ingwer selber anzubauen. Ein weiterer Vorteil: selbst angebaut ist garantiert Bio. Gepflanzt werden kann die anspruchslose Knolle problemlos auf dem Balkon oder im Garten.
Die Anbauzeit
Im Frühjahr, genauer gesagt im Februar oder auch März, ist die ideale Zeit, um Inger anzubauen.
Das wird benötigt
- Ingwerwurzel
- Kübel oder Pflanztopf
- Erde
Prall und fest muss die Ingwerknolle sein. Und sie darf keinerlei Schäden aufweisen. Beim Topf ist es wichtig, dass er drainagefähig ist. Und die Erde? Hier empfiehlt sich Anzuchterde, denn sie ist besonders nährstoffreich.
Das Einpflanzen
Den Anfang macht das Einkaufen. Schließlich muss die Ingwerwurzel erst gekauft werden. Ebenso die Anzuchterde und die Pflanztöpfe.
Damit das Wasser nicht einfach über die Drainagelöcher aus dem Topf sickert, wird der Topfboden mit Tonscherben oder flachen Steinen ausgelegt. Anschließend die Erde einfüllen und schließlich die Ingwerwurzel zufügen und mit circa 2 cm Erde bedecken.
Im nächsten Schritt wird die Erde gut befeuchtet. Ein verbesserter Keimerfolgt wird erzielt, wenn der Pflanztopf mit einer durchsichtigen Plastikfolie abgedeckt wird. Der Grund dafür ist die sich in der Plastikfolie sammelnde Luftfeuchtigkeit.
Nach einigen Wochen ist ein erster Spross im Topf zu sehen. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um die Plastikfolie zu entfernen. Der Topf mit dem Ingwerspross wird nun an einen sehr sonnigen Platz gestellt. Wurde ein relativ kleiner Topf gewählt, ist es nun an der Zeit, den Spross in einen größeren Topf umzupflanzen.
Extra-Tipps zum Ingweranbau
Es muss nicht unbedingt die komplette Ingwerknolle eingepflanzt werden. Sie kann auch in Stücke zerteilt werden, welche eine Größe von ungefähr 5 cm aufweisen. Die Ingwerstücke werden mit der Schnittfläche nach unten liegend eingepflanzt. Wichtig dabei sind die Vegetationspunkte. Sie sind essenziell für das Austreiben der Pflanze.
Der ideale Platz für den Pflanztopf ist ein warmer Raum. 20° sollten nicht unterschritten werden.
Feucht, aber nicht nass will es die Ingwerwurzel haben. Achtung: ist die Erde zu nass, verfault die Knolle.
Die richtige Pflege
Für ein gutes Gedeihen des Ingwers ist natürlich die richtige Pflege wichtig. Als Gießwasser eignet sich Regenwasser am besten, denn die köstliche Knolle bevorzugt möglichst kalkfreies Wasser. Staunässe ist zu vermeiden, denn sie ist schädlich für den Ingwer.
Düngen ist natürlich möglich. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass es sich um einen geeigneten Dünger für Verzehr-Pflanzen eignet. Gedüngt werden sollte maximal zweimal im Jahr.
Die Ernte
Im Herbst, wenn die Blätter der Ingwerpflanze sich gelb färben, ist die richtige Zeit zur Ernte.
Gut zu wissen: je älter der Ingwer, desto schärfer ist er.
Wird ein Teil der Knolle bei der Ernte in der Erde gelassen, keimt die Pflanze später wieder neu aus.
Nach dem Ernten: Überwintern
Nach der Ernte beginnt für die Ingwerpflanze die Vegetationspause. Im Volksmund auch Überwintern genannt. Für diese Zeit wird der Topf mit der Pflanze in einen dunklen, kühlen Raum gestellt und nicht gegossen. Die ideale Raumtemperatur liegt hier bei maximal 10° C.
Durch das Überwintern bei richtigen Bedingungen sammelt der Ingwer neue Kraft und treibt im Frühjahr kräftig aus.
Kein Platz für den Pflanztopf? Kein Problem. Für die Vegetationspause benötigt die Ingwerknolle nicht unbedingt Erde und Pflanztopf. Es ist ausreichend, wenn die Ingwerwurzel aus der Erde genommen und gesäubert wird. Die Reinigung muss dabei trocken erfolgen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Anschließend die Ingwerwurzel in einem dunklen, kühlen Ort lagern. Auch hier sollte die Temperatur 10° C nicht überschreiten. Im Frühjahr kann die Knolle wieder eingepflanzt werden.
Ingwer schälen
Schälen oder nicht. Diese Frage stellt sich wohl jeder Ingwer-Liebhaber einmal. An sich ist es relativ egal, ob die Knolle geschält wird oder nicht. Aber: die gesunden Wirkstoffe des Ingwers befinden sich vor allem direkt unterhalb der Schale. Um diese gesunden Bestandteile nicht zu verlieren, empfiehlt es sich, die Knolle nicht zu schälen.
Wissenswertes zur Ingwerschale
Frischer Ingwer (Bio!) muss nicht geschält werden. Denn er ist unbehandelt. Dies garantiert das Bio-Siegel. Wichtig ist jedoch, auch die Bio-Knolle vor der Verwendung zu reinigen. Am besten mit einer Gemüsebürste.
Ingwer zu schälen wird auch empfohlen, wenn dieser schon älter ist. Der Grund dafür liegt im Geschmack. Alte Ingwerschale schmeckt holzig und überträgt diesen Geschmack auf die Gerichte.
Ebenfalls geschält werden muss, wenn die Pflanze nicht aus Nicht-Bio Landwirtschaft stammt. Denn hier besteht das Risiko, dass die Knolle mit Pestiziden verunreinigt ist.
Anleitung zum Ingwer schälen
Die Knollenform mit ihren zahlreichen Auswüchsen macht das Ingwer schälen nicht leicht. Doch es ist gar nicht so schwer, wenn man diese Tipps beachtet.
- Sparschäler benutzen
- erst nur die Knolle schälen
- die Auswüchse zum Schluss mit einem kleinen Küchenmesser schälen
Kein Fan von Sparschälern? Kein Problem, denn die Ingwerschale lässt sich bei einer frischen Knolle auch einfach abschaben. Dafür geeignet ist ein kleines Küchenmesser oder auch ein Löffel.
Ingwer haltbar machen
Ob frisch gekauft oder selbst angebaut und geerntet, in jedem Fall stellt sich die Frage: wie am Besten haltbar machen? Dafür gibt es gleich zwei Möglichkeiten.
- trocknen
- einfrieren
Den Ingwer trocknen
Die Trocknung der Ingwerknolle ist an der Luft wie auch im Backofen möglich.
Die Luft-Trocknung
- Knolle in dünne Scheiben schneiden
- auf Küchenpapier legen
- trockentupfen
- abwarten
Die Backofen-Trocknung
- Backofen auf 40° C vorheizen
- wenn möglich: Umluft
- Ingwer in dünne Scheiben schneiden
- Backblech mit Backpapier auslegen
- Ingwerscheiben darauf verteilen
- Backblech anschließend in den Backofen geben
- Geduld haben
- nach 10 – 15 Minuten Trocknungsgrad überprüfen
- Überprüfung wiederholen, bis der Ingwer komplett trocken ist
Der Ingwer ist fertig getrocknet, wenn beim Druck auf die Ingwerscheiben keine Flüssigkeit mehr austritt.
Ingwer einfrieren
Die schmackhafte Knolle kann in geschältem wie auch in ungeschältem Zustand eingefroren werden.
Ingwer ungeschält einfrieren
- ungeschälten und ungeschnittenen Ingwer trocken reinigen
- anschließend die Ingwerknolle in Frischhaltefolie einwickeln
- den eingewickelten Ingwer in einen Gefrierbeutel oder ein gefriergeeignetes Behältnis geben
- in das Gefrierfach legen
Ingwer geschält einfrieren
- Ingwerknolle schälen
- in Stücke schneiden
- anschließend in einen Gefrierbeutel oder ein gefriergeeignetes Behältnis geben
- in das Eisfach geben
- Gut zu wissen: der geschälte Ingwer kann auch gehackt oder gerieben eingefroren werden.
Die Haltbarkeit
Frischer Ingwer ist rund 2 – 3 Wochen haltbar. Tiefgekühlt hält sich geschälter Ingwer bis zu 3 Monate. Ungeschälter tiefgekühlter Ingwer hält noch länger.
Geheimtipp Ingwertee
Vor allem als Tee entfaltet Ingwer seinen herrlichen Geschmack und seine positive Wirkung. Vor allem bei Erkältung wirkt er wahre Wunder. Und die Zubereitung des Ingwer-Heißgetränks ist herrlich einfach.
- einen Teil von der Ingwerknolle abschneiden
- wenn gewünscht schälen
- anschließend das Ingwerstück in 5 Scheiben á 5 Millimeter Dicke schneiden
- Ingwerscheiben in eine Tasse geben
- nach Belieben Honig zugeben
- eine Scheibe Zitrone (Bio, unbehandelt) in die Tasse geben
- Tasse mit kochendem Wasser auffüllen
- einige Minuten ziehen lassen
- den Ingwertee genießen
Schwanger – Ingwer ja oder nein?
Ingwer ist gesund. Doch auch in der Schwangerschaft? Zum einen wirkt die schmackhafte Knolle gut gegen Übelkeit und auch Erbrechen. Ein Punkt, der viele Schwangere hoffen lässt. Dennoch sollte mit dem Verzehr von Ingwer in der Schwangerschaft nicht übertrieben werden. Schließlich wirkt die Knolle auch durchblutungsfördernd. Eine Eigenschaft, der viele Menschen eine Wehen auslösende Wirkung zusprechen.
Ob dies so ist oder nicht, ist nicht hinreichend erwiesen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, in der Frühschwangerschaft Ingwer nur in Maßen zu genießen und im weiteren Verlauf der Schwangerschaft lieber auf die köstliche Knolle zu verzichten.