Mentha piperita, besser bekannt als Pfefferminze, ist mit ihrem unverkennbaren Geschmack Bestandteil zahlreicher Gerichte, Getränke und auch Süßigkeiten. Doch nicht nur als Küchenkraut, auch als Heilpflanze kann Pfefferminze verwendet werden.
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Die Pfefferminze
Die schmackhafte, winterharte Pflanze erreicht mit ihrem krautigen Wuchs eine höhe von 25 cm bis 100 cm. Die Färbung der leicht länglichen bis ovalen Blätter reicht von hellem grün bis zu sattem Dunkelgrün. Die stark verzweigten Stängel weisen eine Behaarung auf. Blüten der Pfefferminze erstrahlen in violett, rosa oder auch weiß. Die Früchte der Pfefferminze sind klein und eiförmig. Sie werden als Klausenfrüchte bezeichnet. Darin enthalten bräunlich gefärbte Samen.
Das Küchenkraut
Vor allem in der Küche Großbritanniens ist Pfefferminze häufig vertreten. Doch auch die indische und arabische Küche weiß um die besondere Note, die Minze Speisen verleiht. Doch auch in Marmelade, Likören und Cocktails sind die erfrischenden Blätter ein beliebter Zusatz. Oder wie wäre es mit Obstsalat mit einer erfrischenden Pfefferminznote?
Ob als gewisses Etwas in einer Speise oder als erfrischende Kick in einem Getränk, Pfefferminze muss sparsam verwendet werden. Denn das Aroma der köstlichen Blätter ist sehr dominant und intensiv. So kann es schnell passieren, dass außer Minze nicht mehr viel anderes zu schmecken ist.
Das Heilkraut
Pfefferminze enthält zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe, Gerbstoffe, Bitterstoffe sowie ätherische Öle wie Menthol und auch Linalool. Dies macht sie zu einer wertvollen Heilpflanze. Sie hilft und unterstützt unter anderem bei
- Problemen mit der Verdauung
- Durchfall
- Magenprobleme
- Übelkeit
- Probleme mit Leber und Galle
- Erkältung
- Hautproblemen
- Kopfschmerzen
Das heilsame Kraut wirkt
- antibakteriell
- antifungizid
- antiviral
- beruhigend
- entkrampfend
- gallentreibend
Erhältlich ist Pfefferminze in der Heilkunde meist als Tee oder auch in Form von Dragees.
Wer unter Sodbrennen leidet, sollte auf den Konsum von Pfefferminztee besser verzichten. Oder den Konsum von Pfefferminze vorher mit dem Arzt absprechen.
Der Kauf von Pfefferminze
In Supermärkten und Bioläden ist Minze meist getrocknet zu bekommen. Doch immer häufiger werden auch frische Pfefferminzpflanzen im kleinen Topf angeboten. Im Gartencenter oder auch in der Gartenabteilung von Baumärkten finden sich frische Pflanzen ebenso wie Saatgut. Bei echter Pfefferminze kommt es auf den korrekten botanischen Namen an. Dieser lautet Mentha x peperita.
Eine gesunde Pfefferminzpflanze weist viele Blätter mit einer satten, grünen Farbe auf sowie einen dichten Wuchs. Hat die Pflanze hingegen wenig Blätter, die dafür aber groß sind, handelt es sich wohl um eine überdüngte Pflanze. Diese sollte besser nicht gekauft werden.
Gute getrocknete Pfefferminze im Handel überzeugt durch eine grünliche Färbung und einen aromatischen Geruch. Geht die Farbe überwiegend in das Bräunliche: lieber verzichten. Wichtig ist hier wie bei allen getrockneten Kräutern eine aromadichte Verpackung.
Pfefferminze selbst anbauen
Das köstliche Kraut ist herrlich einfach anzubauen.
Der geeignete Standort
Pfefferminze gedeiht am besten an einem halbschattigen Ort. Durchgehend volle Sonneneinstrahlung verträgt sie nicht.
Der ideale Boden
Für den Anbau im Topf ist Kräutererde die beste Wahl. Da Pfefferminze jedoch auf jeden Fall kalkhaltigen Boden benötigt, muss auch die Kräutererde nachgekalkt werden. Zudem muss die Erde nährstoffreich und leicht feucht sein.
Die Aussaat
Pfefferminzsamen muss nicht in der Erde vergraben werden. Schließlich handelt es sich bei dieser Pflanze um einen Lichtkeimer. Ein leichtes Andrücken des Samens in die Erde ist ausreichend.
Die ideale Saatzeit ist im März und April. Rund 20 Tage nach der Aussaat sind die ersten Keimlinge zu sehen.
Gut zu wissen: Wurzelsperre nicht vergessen. Die Wurzel der Pfefferminze breitet sich weit aus, sofern sie nicht durch Wurzelsperren begrenzt wird. Als Wurzelsperre geeignet ist beispielsweise ein großer Eimer aus Kunststoff. Die Minze kann ganz einfach zusammen mit dem Eimer eingepflanzt werden. Wichtig dabei ist, dass der Rand des Eimers ca. 2 cm aus der Erde herausschaut.
Die Pflege
Pfefferminze ist eine wirklich pflegeleichte Pflanze. Dennoch darf das Gießen vor allem an heißen Tagen nicht vergessen werden.
Empfehlenswert ist es, die Erde mit Rindenmulch abzudecken. Dies schützt den Boden vor dem Austrocknen und schenkt der Minze den leicht feuchten Boden, den sie braucht.
Zur Verjüngung muss die Pfefferminzstaude in einem Intervall von rund 3 bis 5 Jahren geteilt und an einen anderen Standort verpflanzt werden. Der Grund für den Standortwechsel ist, dass die Pflanze den Boden doch relativ stark auslaugen kann. Der optimale Zeitpunkt für die Teilung der Pfefferminzpflanze ist nach der Blüte.
Das Düngen
Als Düngemittel für Pfefferminze hat sich vor allem reifer Kompost bewährt, der mit einer kleinen Menge Hornmehl vermengt wird.
Die Häufigkeit des Düngens hängt vor allem vom Boden ab. Ist dieser nährstoffreich, bedarf es im ersten Jahr nach der Pflanzung keine Düngergabe.
Wächst die Pfefferminze bereits einige Jahre am selben Standort, benötigt sie zusätzliche Nährstoffe. Denn im Boden sind diese dann nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden. Hornspähne oder auch Düngerpellets sind hier eine gute Wahl.
Wird die Minze im Topf angebaut, empfiehlt sich eine Düngung frühestens ab dem 3. Monat nach der Pflanzung. Danach sollte die Düngung mit Flüssigdünger einmal im Monat durchgeführt werden.
Schädlinge und Krankheiten
- Mehltau
- Pilze
- Minzrost
Dies sind typische Pflanzenkrankheiten, welche die Pfefferminze ereilen können. Ursache für den Befall sind meist zu starkes düngen, schlechter Boden, ein zu kleiner Pflanzabstand oder auch falsches gießen.
Im Winter
Ob im Topf oder im Beet, im Winter darf auf eine schützende Abdeckung der Pflanze nicht verzichtet werden. Sehr gut geeignet ist hierfür Reisig.
Während des Winters sterben die Teile der Pflanze, welche sich über der Erde befinden, ab. Die Wurzel bleibt unbeschadet. Im Frühjahr treibt die Pfefferminzpflanze neu aus und bildet wieder Blätter.
Die Vermehrung
Pfefferminze lässt sich durch Teilung und Stecklinge vermehren. Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist direkt nach der Blütezeit. Bei der Teilung wird die bisherige Pflanze geteilt und direkt neu eingepflanzt. Für die Stecklings-Vermehrung werden Triebstücke abgeschnitten und in ein Wasserglas gestellt, worin sie Wurzeln treiben. Anschließend werden die Stecklinge in einen Topf oder in ein Beet gepflanzt.
Die Pfefferminz-Ernte
Erntezeit von Pfefferminze ist vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Besonders stark ausgeprägt ist das Aroma im Hochsommer. Die beste Tageszeit für das Abschneiden von Minzblättern ist der Vormittag. Zu dieser Zeit ist noch am meisten an ätherischen Ölen in der Pflanze enthalten.
Werden sehr viele Blätter benötigt, zum Beispiel für ein spezielles Gericht oder einen Tee, ist im Juni die beste Erntezeit. In diesem Monat kann die Pfefferminzpflanze komplett abgeschnitten werden. Denn sie treibt sehr schnell wieder neu aus und kann schon bald wieder abgeerntet werden.
Pfefferminze haltbar machen
Das gesunde und köstliche Kraut kann für vielerlei Gerichte und Getränke verwendet werden. Und auch der Gesundheit tut diese Pflanze gutes. Da ist es nur von Vorteil, die geerntete Pfeffermine haltbar zu machen, um sie so das ganze Jahr über nutzen zu können. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
- trocknen
- einfrieren
Trocknen
Pfefferminze nicht waschen, denn nur so bleibt das volle Aroma erhalten
- Blätter von den Stielen entfernen
- Pfefferminzblätter auf einem Geschirrtuch oder Küchenbrett ausbreiten
- an einen warmen, luftigen Ort stellen
- Blätter ab und an wenden
- Nach ungefähr 2 Wochen sind die Pfefferminzblätter vollständig getrocknet.
Pfefferminze im Bündel trocknen
- 10 Stängel zu einem Strauß zusammenbinden
- kopfüber an einem warmen, luftigen Ort aufhängen
- trocknen lassen
Achtung! Eine gute Luftzirkulation ist wichtig, damit Luft von allen Seiten an die Minz-Sträuße herankommt.
Einfrieren
Pfefferminze kann gut eingefroren werden. Dabei ist es unerheblich, ob ganze Stängel oder nur die Blätter tiefgekühlt werden. Damit die Minze beim Einfrieren nicht zusammenklebt, ist das Vorfrosten wichtig.
- Pfefferminze auf einem Backblech ausbreiten
- darauf achten, dass die Blätter sich nicht berühren
- 25 Minuten in das Gefrierfach geben
Anschließend geht es an das dauerhafte einfrieren.
- vorgefrostete Pfefferminze aus dem Gefrierfach holen
- portionsweise in Gefrierbeutel oder ein gefriergeeignetes Gefäß geben
- in das Gefrierfach stellen
Nicht vergessen! Den Beutel bzw. das Gefäß mit Inhalt und Datum des Einfrierens beschriften.
Um kleine Portionen an Pfefferminze einzufrieren, perfekt geeignet zum Würzen von Speisen, gibt es einen Trick: Eiswürfelbehälter!
- Pfefferminzblätter klein schneiden
- in Eiswürfelbehälter füllen
- mit kaltem Wasser auffüllen
- in das Gefrierfach geben
Die ideale Befüllung: 2/3 Minzblätter, 1/3 Wasser.
Tiefgekühlt ist Pfefferminze rund 12 Monate lang haltbar.
Süße Pfefferminz-Versuchung
Weder eingefroren noch getrocknet ist Minze zur Garnierung von Desserts, Kuchen oder Torten geeignet. Dennoch gibt es einen Weg, aus Pfefferminze eine herrlich süße Versuchung zum Garnieren zu machen.
Was es dazu braucht:
- erntefrische Pfefferminzblätter
- 100 g Zucker
- 80 ml Wasser
Und so wird es gemacht:
- aus Zucker und Wasser einen Sirup bereiten
- Backofen auf 50° C vorheizen
- Pfefferminzblätter ernten
- Blätter in den Sirup tauchen
- auf ein Backblech legen
- trocknen lassen, bis sie nur noch leicht klebrig sind
- mit etwas Zucker bestreuen
- in den Backofen geben und darin fertig trocknen
Aufbewahrt werden kann diese süße Pfefferminz-Versuchung in einem luftdicht verschließbarem Behälter.
Pfefferminze in Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangere Frauen sollten auf Pfefferminze besser verzichten. Denn das aromatische Kraut kann die Gebärmutter stimulieren.
Auch während der Stillzeit ist das an sich gesunde Kraut keine gute Idee. Denn Pfefferminze reduziert die Milchbildung stark.