Kresse, wer kennt sie nicht. Die kleinen grünen Sprösslinge mit ihrem würzigen, ja fast schon scharfen Geschmack. Dabei ist das schmackhafte Kraut nicht nur köstlich, sondern auch noch gesund!
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Alles über Kresse
Lepidium satvum, besser bekannt als Gartenkresse, ist eine einjährige Kulturpflanze. Die Gartenkresse ist eine erfreulich anspruchslose Pflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu 50 cm erreichen kann. Die Stängel der Kresse sind kahl. Blätter befinden sich nur an deren Enden. Die Blüten der Kresse sind klein und weiß und entfalten sich im Sommer.
Die Kressekeimlinge sind aufgrund ihres scharf-würzigen Geschmacks beliebt und enthalten ein hohes Maß an Vitamin C.
Kresse in der Küche
Der spezielle, würzig-scharfe Geschmack stammt vom in ihr enthaltenen Senföl. Das Küchenkraut eignet sich hervorragend als Belag auf dem Brot oder auch als würzige Beigabe zu Salaten. Auch Suppen, Fisch- und Gemüsegerichte, Eier und Quark schmecken so verfeinert noch besser.
Wichtig zu wissen: Kresse soll nicht mitkochen. Denn durch die Kochhitze verliert das gesunde Kraut seine wertvollen Inhaltsstoffe.
Kresse als Heilpflanze
Vor allem im Ayurveda ist die Heilkraft der Sprossen schon lange bekannt. Kein Wunder, enthält das scharf-würzige Kraut doch allerlei gesunde Inhaltsstoffe. So zum Beispiel
- Calcium
- Eisen
- Folsäure
- Protein
- Vitamine A, B, C
Kresse wirkt unter anderem positiv bei
- Appetitlosigkeit
- Atemwegserkrankungen
- Diabetes (als Extrakt)
- Erkältung
- Knochenbrüchen
- Magenproblemen
- Hautproblemen
- Herz-Kreislauf-Problemen
- Schilddrüsenüberfunktion
- Verdauungsproblemen
Das köstliche Küchenkraut antioxidativ, wirkt blutverdünnend und vorbeugend gegen Thrombosen, Schlaganfälle und Infarkte. Auch bei hohem Blutdruck kann Lepidium satvum, in größeren Mengen verzehrt, helfen. Zudem wirkt das gesunde Kraut harntreibend und dadurch entgiftend.
Halsschmerzen? Kressesamen kauen verschafft hier ebenso Linderung wie bei (erkältungsbedingten) Kopfschmerzen.
Auch auf den Verdauungstrakt wirkt sich der Verzehr von Kressesamen positiv aus. Ursächlich dafür ist die Schleimschicht, die sich bei Kontakt mit Flüssigkeit um den Samen bildet. Dieser Schutzfilm legt sich auf die Verdauungsorgane und lindert so Irritationen und Infektionen im Magen-Darm-Bereich.
Die chinesische Medizin behandelt herzschwäche-bedingte Wasseransammlungen bereits seit hunderten von Jahren mit diesem ebenso gesunden wie schmackhaften Gewächs.
Durch ihre entzündungshemmende, schleimlösende und bronchienerweiternde Wirkung ist Kresse auch eine gute Hilfe bei Atemwegserkrankungen.
Bei Hautproblemen, Sonnenbrand und spröden Lippen hilft eine Paste aus Wasser und zerstampften Kressesamen.
Knochenbrüche heilen schneller, denn der Verzehr von Kressesamen unterstützt die Heilung.
Menstruationsbeschwerden und Zyklusprobleme? Auch hier kann Kresse helfen.
Auch stillende Mütter profitieren von der Kraft der Kresse. Denn sie regt die Milchbildung an. Zudem sorgt die antimikrobielle Kraft des Küchenkrauts zudem für einen zusätzlichen Schutz vor Infekten.
Wird nicht gerade der samenschützende Schleim benötigt (z. B. bei Darmproblemen), kann anstelle von Kressesamen auch die Kressepflanze verzehrt werden. Aufgrund der einfacheren Lagerung empfehlen sich jedoch die Samen.
Kresse kaufen
Im Supermarkt erhältlich sind Kressepflanzen. Sie finden sich in kleinen Schälchen meist in der Obst- und Gemüseabteilung. Hier muss jedoch genau betrachtet werden. Sieht die Pflanze frisch aus? Ist der Karton sowie das Substrat schimmelfrei? Supermarkt-Kresse im Kühlschrank aufzubewahren ist keine gute Idee. Denn dies begünstigt Schimmelbildung.
In Gartencentern oder auch in der Baumarkt-Gartenabteilung sind Kressesamen zu finden.
Kresse selber anbauen
Bei der Kresse handelt es sich um eine genügsame Pflanze, die sehr leicht selbst angebaut werden kann.
Ein guter Standort
Die scharf-würzige Pflanze mag es sonnig bis halbschattig. Sehr gut geeignet ist ein Gewächshaus. Aber auch das Ziehen auf der Fensterbank oder auch im Freien ist gut möglich.
Der ideale Boden
Am besten gedeiht das schmackhafte Kraut auf feuchtem, humusreichem und lockerem Boden.
Die Aussaat
Kresse keimt schnell, sofern die Bodentemperatur 6° C nicht unterschreitet. Schon nach circa 2 Tagen sind erste Sprösslinge zu sehen. Bei einer Temperatur zwischen 15° C und 20° C wächst Kresse rasch und gesund.
Die würzige Pflanze ist ein Lichtkeimer, weshalb die Samen nur mit sehr wenig Erde bedeckt werden.
Als Anzuchtschalen für die Fensterbank können kleine Töpfe, Anzuchtschalen oder auch einfach Eierkartons verwendet werden.
Aussaat ohne Erde
Das Besondere an Kresse: sie kann auch ohne Erde angebaut werden.
- 1 – 2 EL Kressesamen in ein Glas geben
- kaltes Wasser zufügen
- Samen müssen circa 2 Finger hoch bedeckt sein
- befülltes Glas an einen hellen, kühlen Ort stellen
- mehrere Stunden stehen lassen
- Schale mit Küchenpapier oder Watte auslegen
- gewässerte Samen darauf verteilen
- 2 mal täglich befeuchten
Unkomplizierte Pflege
Kresse ist genügsam und benötigt außer regelmäßigem gießen keine Pflege. Düngen ist bei dieser Pflanze nicht notwendig.
Die Ernte
Bei der Kressezucht in der Schale kann das würzige Kraut bereits nach rund 10 Tagen geerntet werden.
Wurde im Freien gesät, ist die ideale Erntezeit nach circa 2 – 3 Wochen.
Wichtig ist, unbedingt vor der Blütezeit zu ernten. Denn die Kresse verliert mit der Blüte stark an Aroma.
Ideales Schnittwerkzeug zur Kresseernte ist ein scharfes Küchenmesser oder auch eine gute Schere. Die optimale Tageszeit zur Ernte ist der Vormittag. Zu dieser Tageszeit sind besonders viele ätherische Öle in den Blättern enthalten.
Gut zu wissen: Kresse muss nach der Ernte schnell verbraucht werden. Denn schon nach wenigen Stunden verliert sie einen großen Teil ihres köstlichen Geschmacks. Es empfiehlt sich deshalb, nur soviel des schmackhaften Krauts zu ernten, wie auch wirklich benötigt wird.
Nicht vergessen: Neuaussaat
Um immer frische Kresse griffbereit zu haben, empfiehlt sich eine wöchentliche Neuaussaat. Am besten auf dem Fensterbrett.
Schädlinge und Krankheiten
Besonders Gefahr für die Kresse geht von Erdflöhen aus. Befallen diese die Pflanze droht ein Totalverlust der Ernte.
Schutz vor den Tierchen bietet ein Gemüseschutznetz, dessen Maschenweite 0,8 mm nicht überschreiten darf. Alternativ schützt auch der Anbau auf dem Balkon in Töpfen vor den Schädlingen.
Frische Kresse aufbewahren
Die Kresseernte war zu groß? Kein Grund, die überschüssige Kresse wegzuwerfen. Denn für einige Tage kann frische Kresse im Kühlschrank aufbewahrt werden. Allerdings nur, wenn folgendes beachtet wird:
- Kresse in einen Gefrierbeutel geben
- im Kühlschrank in das Gemüsefach legen
Vor dem Verzehr des im Kühlschrank aufbewahrten Küchenkrauts sollte unbedingt ein Geruchstest erfolgen. Riecht es nicht mehr frisch oder ist Schimmel sichtbar, eignet es sich nicht mehr zum Verzehr.
Kresse haltbar machen
Die Ernte kann bei dieser Pflanze schon mal reichlich ausfallen. Doch kann man Kresse haltbar machen?
Trocknen
Zum Trocknen ist die würzige Pflanze leider nicht geeignet. Sie verliert dadurch fast vollständig ihr Aroma.
Einfrieren
Im Gegensatz zum Trocknen ist Einfrieren möglich, wenn auch nicht ideal. Und so geht’s:
- Kresse vormittags ernten, denn zu dieser Tageszeit ist das Aroma am kräftigsten
- nicht waschen
- in einen Gefrierbeutel füllen
- anschließend in das Gefrierfach legen
Wichtig zu wissen: So eingefrorene Kresse wird matschig und bitter. Geeignet ist das sonst so schmackhafte Kraut dann nur noch für Suppen.
Kräuter-Eiswürfel
Als Eiswürfel eingefroren lässt sich Kresse gut in Suppen oder auch in Quarkspeisen verwenden. Und so geht’s:
- Sprossen kleinschneiden
- in Eiswürfelbehälter füllen
- mit etwas Wasser auffüllen
- in das Gefrierfach geben
Die Alternativen: Kressebutter und Kresseöl
Als Kressebutter kann das schmackhafte Kraut problemlos eingefroren werden. Zudem eignet sich Kressebutter auch als hervorragende Basis für Kräuterbutter oder Knoblauchbutter.
Und so geht’s:
- Sprossen zerkleinern
- Butter schmelzen, bis sie flüssig, aber nicht heiß ist
- Kresse in die Butter geben und bis zum vollständigen Erkalten rühren
Für die Aufbewahrung die Butter auf Frischhalte Folie geben, zu einer Rolle formen und in das Gefrierfach legen.
Neben Butter lässt sich auch Öl wunderbar mit Lepidium satvum verfeinern.
- Kresse ernten
- in Öl einlegen
Sehr gut geeignet dafür ist zum Beispiel Rapsöl.