Ein Apfelbaum spendet das ganze Jahr über Freude. Durch seine wundervollen Blüten, den Schatten den er spendet und natürlich durch seine leckeren Äpfel. Im Herbst, wenn die Äpfel in großer Menge reif sind, ist die Zeit für Apfelkuchen & Co. Doch was, wenn die rasche Verarbeitung des reifen Obstes nicht möglich ist? Oder man einfach schon zu viel Apfelkuchen oder Apfelmus zubereitet hat? Dann ist es Zeit zum Äpfel entsaften! Aber wie?
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Vorbereitung
Äpfel schmecken nicht nur besonders gut, sie sind auch reich an Mineralstoffen und Vitaminen. So deckt der tägliche Genuss von frischem Apfelsaft den Tagesbedarf an wichtigen Vitalstoffen.
Um leckeren Apfelsaft zu erhalten, muss das schmackhafte Obst ein wenig vorbereitet werden und ein paar Punkte beachtet werden.
- nur Äpfel ohne Schimmel oder faulige Stellen verwenden
- die Äpfel vor dem entsaften waschen und klein schneiden
- geschält werden müssen die Äpfel vor dem Entsaften nicht
Dass die Apfelschale beim Entsaften mit verwertet wird, bringt gleich zwei Vorteile mit sich: die gesunden Inhaltsstoffe der Schale sowie eine intensivere Saftfärbung.
Möglichkeiten um Äpfel zu entsaften
Um Äpfel zu entsaften, gibt es gleich mehrere Möglichkeiten:
Heißentsaftung mittels
- Dampfentsafter
- Topfentsaftung
Kaltentsaftung mittels
- Zentrifuge
- Saftpresse
Dampfentsafter
Bei einem Dampfentsafter handelt es sich eine Spezialkonstruktion zum Entsaften. Dieser Entsafter besteht aus drei Kochtöpfe, die zusammenwirken. Dem Wassertopf ganz unten. Darin befindet sich das Wasser. Dem Auffangtopf in der Mitte. Dort sammelt sich der Saft. Dem Fruchtkorb ganz oben. Hier befinden sich die Äpfel.
Durch erhitzen des Wassers entsteht Wasserdampf. Dieser steigt auf und gelangt so zu den Äpfeln. Der Dampf bricht die Zellwände des Obstes auf und sorgt so dafür, dass der Fruchtsaft austritt.
Der Saft sammelt sich im mittleren Topf und kann von dort aus dann direkt über das Ablassrohr in die Flaschen abgefüllt werden.
Das Entsaften mittels Dampfentsafter dauert ca. 1 Stunde. Wichtig ist hier vor allem eine gleichbleibende und nicht zu hohe Dampftemperatur.
Extra-Tipps
Nach der Kochzeit den Entsafter bei ausgeschalteter Platte noch einige Minuten geschlossen stehen lassen. Denn es tritt immer noch für einige Minuten Saft aus den Äpfeln aus.
Die Flaschen sollten vorab ausgekocht werden um etwaige Verschmutzungen und Keime gründlich zu entfernen. Wichtig: die Flaschen nicht völlig abkühlen lassen. Ansonsten kann es passieren, dass der heiße Apfelsaft das kalte Glas der Flasche zerspringen lässt.
Dampfentsafter Modelle
Es gibt zwei Arten von Dampfentsaftern. Zum einen Damfentsafter für den Herd, zum anderen elektrische Modelle mit Heizspirale.
Vorteile von einem Dampfentsafter
- nur grobe Zerkleinerung des Apfels vor dem Entsaften nötig
- Kerngehäuse und Schale müssen nicht entfernt werden
- erhitzen des Apfelsaftes auf ca. 80° C
- längere Haltbarkeit des Saftes durch das Erhitzen
Topfentsaftung
Kein Dampfentsafter? Kein Problem, es geht aus mit der Topfentsaftung. Allerdings ist diese Methode nur für kleinere Mengen an Äpfeln geeignet.
- Äpfel waschen
- faule Stellen entfernen, schimmelnde Äpfel nicht verwenden
- Äpfel in Stücke schneiden
- das Obst in den Topf geben
- Wasser in den Topf geben. Die Menge: gerade so viel, dass die Äpfel nicht anbrennen
- Erhitzen
Sobald die Apfelstücke weichgekocht sind, wird der gesamte Topfinhalt in ein Sieb gegeben. Dieses muss mit einem dünnen Handtuch oder einem anderen dünnen Stoff ausgelegt sein. So werden Schale und Kerne herausgefiltert. Übrig bleibt reiner, leckerer Apfelsaft.
Per Topfentsaftung hergestellter Apfelsaft ist im Kühlschrank für wenige Tage haltbar.
Saftpresse
Selbstverständlich kann Apfelsaft durch eine Saftpresse gewonnen werden. Besonders geeignet ist dabei ein Slow Juicer. Verschiedene Entsafter-Modelle werden im Artikel Top 5 Entsafter vorgestellt. Durch die langsamen Drehungen entsteht kaum Wärme, so dass beim Äpfel entsaften mittels Saftpresse bzw. Slow Juicer die Vorteile der Kaltentsaftung genossen werden können.
Dazu zählen:
- Vitamine bleiben erhalten
- kein Kochgeschmack wie bei der Heißentsaftung
Slow Juicer arbeiten elektrisch. Eine Saftpresse meist mechanisch. Hier empfiehlt es sich, die Äpfel möglichst klein zu schneiden. So ist das Entsaften mit geringerem Kraftaufwand verbunden, als bei größeren Stücken.
Natürlich gilt auch hier: die Äpfel vor dem Entsaften waschen und faule Stellen entfernen. Exemplare mit Schimmel sollten nicht verarbeitet werden.
Extra-Tipp: ein dünnes Baumwolltuch in die Saftpresse legen. So gelangt nur der reine Saft in die Flasche.
Kalt gepresster Apfelsaft ist nicht lange haltbar. Im Kühlschrank nur wenige Tage. Möchte man den Apfelsaft haltbar machen, muss er in saubere Glasflaschen gefüllt und im Wasserbad eingekocht werden. Hier empfehlen sich Bügelflaschen mit Gummidichtung.
Zentrifuge
Auch per Zentrifuge lassen sich Äpfel entsaften. Hierbei wird das zuvor gewaschene Obst in der Zentrifuge geraspelt und anschließend geschleudert. Durch die schnelle Rotation gelangt der Saft aus den zerkleinerten Äpfeln heraus und wird im Saftbehälter des Geräts aufgefangen.
Wie auch bei der Saftpresse ist der so kaltgepresse Apfelsaft im Kühlschrank nur einige Tage haltbar. Für längere Haltbarkeit muss der Saft eingekocht werden.
Tipp zur Vermeidung von bräunlicher Färbung
Frisch gepresster Apfelsaft erhält schnell eine leicht bräunliche Färbung. Um dies zu verhindern genügt der Saft einer Zitrone. Dieser verhindert, in den Apfelsaft gegeben, dessen Braunfärbung.