Salbei, eine Heilpflanze, die auch noch hervorragend schmeckt. Ob als Mittel gegen Erkältung oder als schmackhafte Zutat, welche fette Speisen besser verträglich macht, Salbei ist ein wahrer Alleskönner. Getrockneter Salbei ist lange haltbar und variabel einsetzbar. Und das beste: er ist herrlich einfach selbst herzustellen. Ob an der Wäscheleine oder auf andere Art und Weise, Salbei trocknen ist ein Kinderspiel.
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Der Erntetermin
Bevor der Salbei getrocknet werden kann, muss er geerntet werden. Um ein größt mögliches Aroma zu garantieren, ist der Erntetermin entscheidend.
Der beste Termin zur Salbeiernte ist von Mai bis Juli bzw. August, kurz vor der Blütezeit. Zu diesem Zeitpunkt sind die ätherischen Öle des leckeren Gewächses auf dem höchsten Level. Und garantieren Trockensalbei in bester Qualität.
Salbei richtig ernten – so geht’s
Um den bestmöglichen Salbeigeschmack zu erhalten, ist die richtige Ernte wichtig.
Tag vor der Ernte – Salbeistrauch vorsichtig abbrausen.
Erntetag – Kontrollieren, ob Pflanze trocken ist. Wenn ja: Triebspitzen oder auch ganze Zweige abschneiden.
Wichtig: Weißfleckige Blätter sowie verwelkte oder beschädigte Pflanzenteile aussortieren. Verschmutzungen einfach entfernen.
Extra-Tipps zur Salbei-Ernte
- Frisch geernteten Salbei nicht waschen. Dies würde den Trockenvorgang verzögern und zu Verlust von Inhaltsstoffen führen.
- Achtung: nicht in verholzte Triebteile schneiden, da der Salbei an dieser Stelle sonst nicht neu austreibt.
- Direkt nach der Ernte mit dem Trocknen beginnen. Nur so bleibt das volle Aroma erhalten.
- Gleichmäßiges und vor allem fortlaufendes ernten reduziert Verholzungen und auch ausblühen.
- Letzte Ernte ca. Ende August. So kann der Salbei noch vor dem ersten Frost ausreifen und seinen vollen natürlichen Kälteschutz erhalten.
- Schutz im Winter bieten Stroh, Laub oder Tannengrün um den Wurzelbereich des Salbeibuschs.
Salbei trocknen
Salbei zu trocknen ist die beste Methode, das gesunde Gewürz lange haltbar zu machen. Für die Trocknung gibt es mehrere Varianten.
- an der Luft
- im Backofen
- Dörrgerät
- Mikrowelle
Damit der getrocknete Salbei lange haltbar, wirkungsvoll und schmackhaft bleibt, muss er in einem lichtgeschützten und zudem verschlossenen Behältnis aufbewahrt werden. Am besten in Braungläsern oder Dosen. So gelagert ist der getrocknete Salbei rund 1 Jahr haltbar.
Nicht vergessen: auf dem Behältnis den Inhalt sowie das Einlagerungsdatum vermerken.
Lufttrocknung
Das Trocknen von Salbei an der Luft ist die klassische Variante.
Ganze Triebe werden im unteren Bereich gebündelt und zusammengebunden. Die Bündel sollten dabei nicht zu groß sein, um eine rasche und gleichmäßige Trocknung zu ermöglichen.
Die Bündel anschließend kopfüber an einem trockenen, luftigen und dunklen Ort aufhängen.
Einzelne Blätter werden einfach auf etwas Zeitungspapier ausgelegt.
Bis der Salbei komplett getrocknet ist, dauert es rund 8 bis 14 Tage. Wichtig ist, das Bindmaterial regelmäßig etwas nachzuziehen, da die Salbeitriebe während des Trocknens Wasser und somit Volumen verlieren.
Trocknung im Backofen
Den Salbei an der Luft zu trocken dauert mehrere Tage. Zeitsparender ist die Verwendung eines Backofens. Damit dauert das Salbei trocknen nur wenige Stunden.
- Backofen auf 40° C (Umluft) vorheizen
- Backblech mit Backpapier auslegen
- frischen Salbei darauf auslegen
- Backblech in den Ofen schieben
- Ofentüre mit Hilfe eines Kochlöffels oder Korkens einen Spalt breit offen halten
- Salbeiblätter während des Trockenvorgangs alle 30 Minuten wenden
- Am Ende der Trocknungszeit Ofen abschalten und Salbei im Backrohr auskühlen lassen
Dauer der Salbei-Trocknung im Backofen: 6 bis 8 Stunden.
Achtung:
- auf dem Backblech ausgelegt sollten sich die Salbeiblätter nicht berühren!
- getrockneten Salbei niemals noch warm in den Aufbewahrungsbehälter geben. Gefahr von Kondenswasser und vorzeitigem Verderb.
Salbei trocknen im Dörrgerät
Ein Dörrgerät funktioniert an sich ähnlich wie ein Backofen. Es besteht aus mehreren, übereinander gestapelten Siebböden. Durch diese strömt warme Luft und trocknet so den Salbei schonend und schnell.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Backofen ist der geringere Energieverbrauch.
- Salbeiblätter auf den Siebböden verteilen (Belegung max. 90 %)
- nicht benötigte Siebe aus dem Gerät entfernen
- Dörrautomat auf empfohlene Temperatur einstellen (Bedienungsanleitung)
Trocknungsdauer: 8 bis 10 Stunden.
Extra-Tipp: um eine gleichmäßige Trocknung sicherzustellen, nach ca. der Hälfte der Zeit das unterste gegen das oberste Sieb tauschen.
Achtung: Salbei aus dem Dörrgerät ist leicht biegsam und noch grün.
Trocknung in der Mikrowelle
Im Gegensatz zu anderen Kräutern eignet sich der Salbei auch für das Trocknen in der Mikrowelle.
- Salbeitriebe oder -blätter in ein mikrowellengeeignetes Behältnis geben
- die Mikrowelle auf max. 200 Watt einstellen
- Trocknungsgrad nach jeweils 10 Sekunden prüfen
Extra-Tipp: um eine rasche Trocknung zu ermöglichen, die Salbeiblätter nicht stapeln. Ist dies aus Platzgründen nicht möglich, die Salbeiblätter nach jeweils 15 bis 20 Sekunden wenden.
Das Trocknen in der Mikrowelle hat allerdings einen entscheidenden Nachteil. Der Salbei büßt während des Trocknungsvorgangs einen hohen Teil seiner ätherischen Öle ein. Dadurch ist mikrowellengetrockneter Salbei am besten als Räuchermaterial oder für Gestecke geeignet.
Gut zu wissen
Keine Frage, Salbei ist gesund. Ihn dauerhaft als Arznei oder auch als Tee zu konsumieren, ist dennoch nicht ratsam. Denn Salbei enthält Thujon. Dabei handelt es sich um ein natürliches Nervengift, welches in hoher Dosierung zu Schwindel, Krämpfen und Halluzinationen führen kann.
Doch keine Angst, als Würze in küchengerechter Dosierung oder nicht alltäglichem Tee kann Salbei bedenkenlos verzehrt werden.